Pono: Neil Young entwickelt Musikdateiformat
Dass er CDs und MP3s absolut furchtbar findet, daraus machte Rocklegende Neil Young noch nie ein Geheimnis. Doch jetzt will der Rocker den Tagen der schlechten und inhaltslosen Klänge ein Ende setzen: Mit seinem neuen Musikdateiformat „Pono“. Fans und Kritiker sind sich einig, dass es ein ehrenwertes, aber auch großes Ziel ist, das sich Young gesetzt hat.
Pono: Eine neue Ära der digitalen Musikgeschichte?
Young wirft den digitalisierten Musikstücken vor, dass sie leer klingen und keine Leidenschaft versprühen können. Und dass er damit tatsächlich einen Nerv getroffen zu haben scheint, der sowohl Musiker als auch Musikfans plagt, zeigen nicht nur die zahlreichen Zusprüche aus der Fan-Szene – auch Stars und Sternchen wie Lily Allen, Sting, Kid Rock und Elton John stimmen Young zu. Und viele von ihnen sind von Youngs Idee, dem digitalen Sound wieder auf die Sprünge und somit auch zu voller und leidenschaftlicher Statur zu verhelfen, so begeistert, dass sie sich finanziell an der Umsetzung von Pono beteiligt haben – wie viele andere Zusprecher der Idee. Denn mittlerweile hat Young, der seit einigen Wochen Geld für seinen PonoPlayer bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelt, verschiedenen Quellen nach bereits mehr als vier Millionen Dollar zusammenbekommen. Und zu den „Spendern“ gehören anscheinend nicht nur Musiker, sondern auch bekannte Musikliebhaber, wie beispielsweise der chinesische Schauspieler Jackie Chan.
Kein gänzlich neues Dateiformat
Pono ist aber kein ein reines Programm zum Musikdateien umwandeln, sondern ein neuartiger Player, der verschiedene Dateiformate, somit auch MP3s oder wav, abspielen können wird. Jedoch soll der PonoPlayer mit einem neuartigen Dateiformat entwickelt werden, welches für reinere und vollere Klänge sorgen wird, das sogenannte flac-Format (Free Lossless Audio Codec). Und das entwickelt natürlich nicht Young selbst, sondern dafür will der erfahrene Alt-Rocker sich von Kennern aus der IT- und digitalen Soundszene unter die Arme greifen lassen. Jedoch will er selbst nach eigenen Aussagen dafür sorgen, dass Musik hier wirklich auch digital hochauflösend und in allen Nuancen erklingt: Mit tatsächlichen emotionalen Höhen und Tiefen. Die Musik soll „echt“ sein, damit der Hörer „endlich hört, was wir hören“, so Young. Bei rund sechs Mal so viel musikalischen Informationen, wie sie auf einer MP3-Datei enthalten sind, möchte man das sogar glauben.
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